Einheitliches Regelwerk gegen Geldwäsche – Die 6. EU-Geldwäscherichtlinie (AMLD 6)
Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung stellen signifikante Bedrohungen für das internationale Finanzsystem dar. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat die Europäische Union (EU) eine Reihe von Geldwäscherichtlinien eingeführt. Die sechste Geldwäscherichtlinie (AMLD 6) zielt darauf ab, ein umfassendes und einheitliches Regelwerk zu schaffen, das die Anti-Money Laundering (AML) und Counter-Financing of Terrorism (CFT) Maßnahmen in den Mitgliedstaaten stärkt und harmonisiert.
Die 6. Geldwäscherichtlinie (AMLD 6) im Überblick
Die AMLD 6 bringt bedeutende Neuerungen mit sich, um die Wirksamkeit der EU-weiten Anstrengungen gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu steigern. Mit der Einführung klarer, gemeinsamer Vorschriften für die Identifikation, Bewertung und Überwachung von Geldwäscherisiken sowie der Festlegung von Mindeststandards für Sanktionen bei Verstößen, strebt die AMLD 6 eine Verstärkung der präventiven Maßnahmen und eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten an.
Schaffung des Single EU Rulebooks für AML/CFT
Das Single EU Rulebook ist ein zentrales Element der AMLD 6 und bildet die Grundlage für einheitliche AML/CFT-Standards innerhalb der EU. Diese Initiative soll Inkonsistenzen in der Anwendung von Vorschriften vermeiden, die Effizienz der Aufsichtsbehörden verbessern und den Finanzsektor vor Missbrauch schützen. Dieses Regelwerk soll auch sicherstellen, dass Sanktionen in allen Mitgliedstaaten wirksam, verhältnismäßig und abschreckend sind.
Neue Pflichten und Standards für Unternehmen
Unternehmen sind nun verpflichtet, strengere Due Diligence-Verfahren anzuwenden und sich an höhere Compliance-Standards zu halten. Die AMLD 6 definiert präziser, welche Arten von Geschäften als verdächtig zu betrachten sind und erweitert die Verantwortlichkeiten von Unternehmen, um verdächtige Aktivitäten zu melden. Der Einsatz von fortschrittlicher Technologie wird zunehmend wichtiger, um komplexe Transaktionen zu überwachen und potenzielle Risiken effektiv zu identifizieren.
EU-weite Zusammenarbeit und Aufsicht
Ein Schlüsselelement der AMLD 6 ist die verstärkte Zusammenarbeit zwischen nationalen Aufsichtsbehörden. Hierfür werden Mechanismen geschaffen, die einen schnelleren und umfassenderen Informationsaustausch ermöglichen. Die EU plant, eine zentrale Aufsichtsbehörde zu etablieren, die die Bemühungen der Mitgliedstaaten koordiniert und sicherstellt, dass die AML/CFT-Vorschriften EU-weit einheitlich umgesetzt werden.
Auswirkungen und praktische Beispiele
Die AMLD 6 verlangt von den Unternehmen, ihre internen Verfahren und Kontrollsysteme zu überarbeiten. Finanzinstitute wie Banken und Versicherungen müssen ihre AML-Programme aktualisieren, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Dies kann durch verstärkte Schulungen, die Implementierung verbesserter Software zur Transaktionsüberwachung oder die Einstellung zusätzlicher Compliance-Fachkräfte erfolgen.
Zukunftsausblick und mögliche Entwicklungen
Die Dynamik der Finanzmärkte und die ständige Weiterentwicklung von kriminellen Methoden erfordern eine kontinuierliche Anpassung der AML/CFT-Maßnahmen. Es ist zu erwarten, dass die EU ihre Regelwerke weiterentwickeln wird, um auf neue Bedrohungen zu reagieren. Dies könnte die Integration von Vorschriften für Kryptowährungen und andere innovative Finanztechnologien beinhalten.
Action Plan für Geldwäsche-Beauftragte und Compliance Manager
1. Richtlinienverständnis und Risikoanalyse
- Informieren: Gründliche Aufarbeitung der AMLD 6 Inhalte.
- Bewerten: Durchführung einer Risikoanalyse im Unternehmen, um Bereiche zu identifizieren, die von den Änderungen betroffen sind.
2. Überarbeitung interner Richtlinien und Prozesse
- Aktualisieren: Anpassen der internen AML- und CFT-Richtlinien.
- Implementieren: Einführung neuer Verfahren und Kontrollmechanismen zur Kundenüberprüfung und Transaktionsüberwachung.
3. Technologische Aufrüstung und Kontrollen
- Technologie: Investition in moderne Überwachungs- und Reporting-Systeme.
- Überwachung: Einrichtung stärkerer interner Kontrollsysteme zur Einhaltung der neuen Vorschriften.
4. Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter
- Schulungen: Regelmäßige Trainings für Mitarbeiter zur Förderung des Verständnisses und der Fähigkeiten im Umgang mit AML/CFT-Anforderungen.
- Kultur: Schaffung einer Compliance-Kultur, die auf Transparenz und Verantwortungsbewusstsein beruht.
5. Zusammenarbeit und Compliance-Partnerschaften
- Partnerschaften: Überprüfung und Anpassung von Due-Diligence-Prozessen bei Geschäftspartnern.
- Kommunikation: Etablierung klarer Kommunikationswege für Compliance-Fragen, sowohl intern als auch mit externen Partnern.
6. Überwachung, Berichterstattung und kontinuierliche Verbesserung
- Monitoring: Laufende Überwachung und Anpassung der Compliance-Prozesse.
- Reporting: Entwicklung effizienter Berichtswege für die interne und externe Kommunikation.
- Auditierung: Regelmäßige interne und externe Audits zur Sicherstellung der Einhaltung und zur kontinuierlichen Verbesserung der Prozesse.
Compliance neu definiert: Bleib auf dem Laufenden mit dem Geldwäsche-Update!
Update-Seminar für Geldwäschebeauftragte
Zielgruppe:
- Geschäftsleiter:in bei Finanzunternehmen
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- Geldwäsche-Beauftragte und Compliance Manager
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Programm:
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„KYC: Meistere die neuen ML/TF-Risikofaktoren-Leitlinien“: Profitiere von effizienteren Prozessen und einer verbesserten Customer Journey durch fundiertes KYC-Wissen.
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„Risikomanagement-System nach §4 GwG“: Nutze ein maßgeschneidertes Risikomanagement als Grundlage für strategische Geschäftsentscheidungen und Risikominimierung.
-
„Geldwäschegesetz: Updates und neue EU Regelungen“: Erweitere deine Fachkompetenz in der Anwendung neuer geldwäscherechtlicher Vorschriften, um als Compliance-Experte zu überzeugen.
805 €
-
Fortbildungsnachweis:
-
Zeitstunden nach §15 FAO und §15 Abs. 2 HinSchG
-
6,50 Zeitstunden
Die S+P Tool Box:
- Vorträge als PDF: Für ein schnelles Nachschlagen und Auffrischen des Seminarinhalts.
- KYC-Toolkit: Du bekommst das S+P KYC Onboarding Tool, mit dem du effiziente und fundierte KYC-Prüfungen durchführen kannst.
- Risikomanagement-System nach §4 GwG: Das Toolkit Risikoanalyse zeigt dir, wie du ein maßgeschneidertes Risikomanagement-System gemäß §4 GwG entwickelst, um Risiken von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung proaktiv zu bewerten und zu minimieren.
- Working Paper 6. EU Geldwäsche-Richtlinie: Du erhältst einen umfassenden Überblick über die 6. Geldwäsche-Richtlinie (AMLD 6). Die Materialien unterstützen dich dabei, die Anforderungen der Richtlinie zu verstehen und praxisnah in deine AML/CFT-Strategien zu integrieren.
S+P Case Studies:
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- Implementierung eines maßgeschneiderten Risikomanagement-Systems: Diese Fallstudie zeigt dir, wie ein Unternehmen durch die Einführung eines individuellen Risikomanagement-Systems nach §4 GwG erfolgreich Risiken von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung bewertet und angemessene Präventionsmaßnahmen ergreift.
- Umsetzung der neuen EU-Geldwäschegesetzes-Updates: In dieser Case Study erfährst du, wie ein Unternehmen die neuen Updates und EU Regelungen im Geldwäschegesetz erfolgreich umgesetzt hat, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden und rechtliche Compliance sicherzustellen.
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Mit diesem Seminar positionierst du dich und dein Unternehmen an der Spitze der Compliance-Exzellenz.
Die neuen ML/TF-Risikofaktoren-Leitlinien: Vertiefte Analyse der KYC-Pflichten
- Erweiterte Identifizierungstechniken und Risikobewertung
- Fortgeschrittene Techniken zur Identifizierung und Verifizierung von Geschäftsstrukturen, mit einem Fokus auf neue regulatorische Entwicklungen und internationale Standards.
- Integration von ESG-Risiken zur besseren Identifizierung und Steuerung langfristiger finanzieller und rechtlicher Risiken.
- Risikobasiertes Monitoring:
- Aktuelle Verfahren zum Umgang mit verdächtigen oder ungewöhnlichen Transaktionen unter Einbeziehung der neuesten gesetzlichen Vorgaben und Best Practices.
- Regelmäßige Überprüfung von Screening-Systemen (PEP, Sanktionen, Adverse Media) zur Sicherstellung ihrer Wirksamkeit.
Risikomanagement-System nach §4 GwG:
- Aufbau, Struktur und Inhalt einer Risikoanalyse nach § 5 GwG
- Risikofaktoren und Risiko-Klassifizierung
- Interne Sicherungsmaßnahmen § 6 GwG
- Länderrisiken, Embargos und Sanktionen
- Beschränkungen im Bereich des Kapital- und Zahlungsverkehrs
- Länder- und Personenbezogene Embargos
- Regeln zu Erfüllungsverbot und Altvertragsklausel beachten
Geldwäschegesetz: Updates und neue EU Regelungen
- Geldwäsche-Richtlinie (AMLD 6) schafft ein Single EU Rulebook für AML/CFT
- Neue EU Verordnung mit Änderungen zu
- Sorgfaltspflichten gegenüber Kunden und wirtschaftlichen Eigentümer.
- Einführung einer EU-weiten Obergrenze von 10 000 EUR für große Barzahlungen
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